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Österreichische Diplomaten unter Beschuss in Israel: Vorfälle mit Schusswaffen

Schüsse israelscher Streitkräfte in Richtung einer Delegation ausländischer Diplomaten im besetzten Westjordanland haben heute in der Europäischen Union für Empörung gesorgt. Laut dem Wiener Außenministerium war auch ein österreichischer Diplomat betroffen. Der Leiter der Vertretung in Ramallah, Marian Wrba, gehe es gut, hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) äußerte auf der Plattform X ihre Erleichterung, dass Wrba unverletzt geblieben sei und erklärte, dass solche Vorfälle nicht toleriert werden dürften. Sie betonte, dass die israelischen Behörden für die Aufklärung des Vorfalls verantwortlich seien.

Details des Vorfalls

Nach bisherigen Informationen hatte die israelische Armee bei einem Besuch von rund 20 Diplomaten in der Stadt Dschenin Schüsse in der Nähe der Delegation abgefeuert. Zu den Diplomaten gehörten Vertreter mehrerer EU-Länder, darunter Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Laut den Angaben des israelischen Militärs hatte die Delegation eine zuvor genehmigte Route verlassen und ein Gebiet betreten, das sie nicht hätte betreten dürfen. Die Soldaten hätten demnach Warnschüsse abgegeben, um die Gruppe auf Distanz zu halten. Nachdem die Identität der Diplomaten festgestellt wurde, leitete die Armee eine Untersuchung ein.

Reaktionen auf den Vorfall

Die israelische Armee erklärte, dass sie mit den Vertretern der betroffenen Länder in Kontakt treten werde, um sie über die Ergebnisse der Untersuchung zu informieren. In ihrer Mitteilung bedauerte die Armee die entstandenen Unannehmlichkeiten. Bislang wurden keine Verletzten oder Schäden gemeldet. Der Vorfall ereignete sich während eines von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) organisierten Besuchs internationaler Diplomaten, die die humanitäre Lage im Flüchtlingslager in Dschenin kennenlernen wollten.

Das Außenministerium der PA bezeichnete den Vorfall als einen „eklatanten und schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht“. In einer ersten Reaktion forderte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas Israel nachdrücklich auf, den Vorfall umfassend zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Sie erklärte, dass jede Bedrohung des Lebens von Diplomaten inakzeptabel sei und die internationale Gemeinschaft in solchen Fällen eine klare Haltung einnehmen müsse.

Quelle: https://orf.at/stories/3394548/

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